Ankunft am Südpol
Katara öffnete die Augen. Das kalte, blasse Licht des Abends am Südpol drang durch die offene Tür des Bootes, mit dem sie, Aang, Zuko, Toph und Sokka gereist waren.
Sie seufzte erleichtert auf und ging nach draußen um den Hafen zu betrachten, als sie plötzlich umarmt wurde.
>>Sokka, du hast mich erschreckt<<, sagte sie und schob ihren Bruder beiseite.
>>Bist du denn nicht auch glücklich, endlich wieder zu hause zu sein?<<, fragte Sokka und stemmte sich die Hände in die Hüfte. Katara lachte. Sie fand es äußerst lustig, das Sokka so einen Gedanken hatte. Sie freute sich immer auf etwas, das sie an die Zeit mit ihrer Mutter erinnerte.
>>Natürlich freu ich mich.<<
>>Worüber?<< Zuko kam aus dem Bootskeller, in dem er geschlafen hatte. Aang folgte ihm im Schlepptau und Toph sprang aus dem anderen Keller.
>>Über die Ankunft, Zuko!<<, erklärte ihm Sokka.
Aang schaute Katara direkt ins Gesicht, dann wurde er rot. Toph musste es bemerkt haben, denn sie schlug ihm in die Seite.
>>He Hupfdole!<<, sagte sie >>Das ist der perfekte Moment!<< Aang zuckte bei ihren Worten zusammen und wand den Blick von seiner Freundin.
Sokka sprang von dem Boot und landete etwas ungeschickt. >>Kommt Leute! Ab zu GranGran!!!<<
Dann rannte er los und deutete mit einer Handbewegung den anderen ihm zu folgen.
Aang warf Toph einen bösen Blick zu, dann lief er zu Sokka.
Als sie an GranGrans Haus ankamen, konnten es die zwei Geschwister nicht mehr aushalten.
Sokka hüpfte in der Luft, als Katara in das Haus hinein rannte, um ihre Großmutter zu umarmen, doch leider war niemand vorzufinden.
Traurig schaute die Wasserbändigerin auf den Boden. Zuko ging zu ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter. >>Sie ist wahrscheinlich bei einer Freundin.<<, tröstete er sie und nebenbei auch Sokka, der sich draußen niedergelassen hatte.
>>Ja, du hast wohl Recht…<<
Einen kleinen Augenblick lang war es still, doch dann hörte die Gruppe aus der Ferne eine Stimme.
Sie war leise, jedoch wurde sie schnell lauter. >>He, Leute hört ihr das auch?<<, fragte Aang und kratzte sich am Kopf.
Alle lauschten. Dann sahen sie etwas weiter entfernt einen Mann, der keuchend angelaufen kam.
>>Katara, Katara!!<< Er rief atemlos und vollkommen fertig. Ein wenig später stand Paku schon vor ihnen und begrüßte sie mit einem Handzeichen.
>>Paku!<< Es waren Katara und Aang, die wie im Chor riefen, doch der alte Lehrer schüttelte nur den Kopf. >>Sokka, Katara, kommt bitte mit mir…<<
Die Zwei schauten sich verwundert an, dann folgten sie dem alten Mann etwas weiter weg.
Aang sah Zuko verwundert an. >>Was glaubst du, was los ist?<<
>>Hoffentlich nichts schlimmes<<
Auch Toph meldete sich zu Wort. >>Leute, denkt nicht so negativ. Ich meine, ich habe zum Beispiel nichts gesagt, obwohl meine Füße frieren.<<
Zuko nickte. >>Du hast recht.<<
Aang musste wieder an seinen Traum denken. Nachdem sie den Feuerlord besiegt hatten, hatte er geträumt, das Katara und er sich in Bar sing Se geküsst hatten.
Am nächsten Tag war er mit einem Lächeln im Gesicht und einem kribbligen Gefühl aufgewacht.
Wie gern er wollte, das dies in Wirklichkeit passieren würde, war unvorstellbar.
>>Oh Gott!<< Es war Sokka, der die stille durchbrach. Katara sank auf ihre Knie und schlug sich die Hände vor das Gesicht. Sofort sprintete Aang los und legte seinen Arm um sie. Zuko und Toph kamen kaum hinter ihm her. >>Was ist los?<<
Sokka sah entsetzt aus, dann setzte er sich zu seiner Schwester und nahm ihre Hand. Toph räusperte sich. >>Was ist passiert?<<
Paku schaute traurig und dann antwortete er >>Sie ist tot...<<
GranGran? Tot? Aang konnte es nicht glauben. Katara und Sokka taten ihm unendlich leid. Auch Toph und Zuko hatte das Mitleid angefallen.
Sokka richtete sich plötzlich auf, dann rannte er in Richtung Boot. Toph rief >>Sokka!<< und Zuko wollte ihm folgen, doch Katara hielt in zurück.
>>Lass ihn allein..<< schluchzte sie >>Er braucht das jetzt...<< Dann wischte sie sich die Tränen aus den Augen. >>Ich sollte mich beruhigen<<
>>Nein, lass es raus<<, riet Aang und nahm sie in den Arm. Zuko setzte sich auch und zog Toph dabei mit. >>Alles wird gut<<
Auf dem Boot warf Sokka sich auf sein Bett und schlug gegen sein Kopfkissen. Seine Tränen liefen wie im Sturzbach und wollten nicht aufhören.
Paku hatte ihnen erzählt, das GranGran krank gewesen war und unbedingt ihn und Katara noch vor ihrem Tod sehen wollte. Aber er hatte sie im Stich gelassen und sie musste alleine sterben.
Er lies das Kissen in Ruhe und schaute es an. Warum hatte sie ihm den nicht geschrieben?
Seine Füße trieben ihm nach draußen in den Mondschein. >>Yue... Wie konnte das passieren?<< Der Mondschein wurde stärker und dann erschien sie. Yue sah wunderschön aus, aber ihre Trauer war unübersehbar. >>Sokka<< Er schaute zu ihr hinauf. Sie sank hinab, bis sie vor ihm stand. Er rannte in ihre Arme und weinte weiter. >>Ich wollte es euch erzählen, aber etwas hat mich abgehalten.<< >>Was denn?<< Yue schaute zur Seite. >>Ich... ich weiß nicht..<<
Sokka riss sich zusammen. >>Was? Glaubst du...<< >>...Das etwas schlimmes passieren wird? Keine Ahnung.<<
Er schaute ihr in die Augen. Yue schreckte überrascht zusammen und wich zurück. >>Ich kann dir helfen<< Mit diesen Worten verschränkte sie ihre Hände und schloss die Augen. Vor ihr bildete sich ein leuchtender Ball, der sich zu einem wunderschönen Flakon formte.
Sokkas Augen leuchteten. >>Was ist das?<< Yue nahm die Flasche in die Hand. >>Ein Schluck, Sokka, ein Schluck.<<
>>Was meinst du damit?<< >>Mehr nicht am Tag...<< Yues Körper löste sich langsam auf. Schnell warf sie ihm die Flasche zu und Sokka fing sie genau richtig.
>>Machs gut, ich werde gebraucht.<<
>>YUE!<< Doch schon war sie weg. Sokka schaute die Flasche in seiner Hand an, doch dann verschwamm sie. Die Tränen waren wieder da. Bevor er nachdenken konnte, trank er schon einen Schluck ab. Schnell fühlte er sich geboren und ein wenig Trauer verflog. Er wischte sich noch einmal die Augen und wusste, das Katara auch einen Schluck gebrauchen könnte.
>>Danke Aang.<< Aang hatte Katara grade einen Tee gebracht, die im Bett des Hauses lag und sich die Decke bis zum Kinn gezogen hatte. Tränen hingen noch an ihren Wangen. Toph und Zuko waren draußen und schauten sich um.
Katara richtete sich auf, dann nahm sie einen Schluck. Aang überlegte kurz, wie er sie noch mal auf die Liebe ansprechen sollte und kam zu einem Endschluss.
>>Katara...<< Sie schaute ihn gespannt an. >>Weißt du noch, was ich nach dem Theaterstück gesagt habe?<< Sie überlegte kurz, dann nickte sie zustimmend.
Aang rieb sich den Arm. >>Der Krieg ist vorbei, hast du dich entschieden?<<
Katara rieb sich die Augen. >>Ja habe ich<< Sie lächelte ihn an. Der Luftbändiger setzte sich zu ihr. Dann lehnte er sich an sie. >>Und?<< Sie öffnete den Mund, dann stürmte Zuko in den Raum. >>Sokka ist zurück!<<
Aang rutschte enttäuscht vom Bett. >>Toll<< Und kurz darauf stand Sokka vor ihnen. >>He Zuko, wo ist Toph?<<, fragte er und schüttelte dabei die Flasche.
>>Sie und Paku sind essen gegangen<< Sokka reichte das als Antwort. >>Katara, trink das hier.<< Und mit diesen Worten hielt er seiner Schwester die Flasche entgegen.
>>Sokka, was ist das?<< >>Ein Wundertrank<<
Katara schaute ihren Bruder böse an. >>Ein Wundertrank?<< Sokka nickte schnell.
>>Also ICH trinke das nicht.<< Enttäuscht blickte Sokka drein. Dann fing er sich wieder.
>>Na gut.<< Er drehte sich gelassen um, dann stürzte er auf seiner Schwester los.
Mit einer Hand hielt er ihr die Nase zu und mit der anderen presste er ihr das Glas an den Mund. Erschrocken stieß Katara ihn zurück und wisch sich den Mund ab. >>Das schmeckt ja…<< Sie schien erleichtert auszusehen. >>Lecker!<< Ihre Trauer wirkte weggeblasen.
Dann griff sie sich die Flasche und trank - bevor Sokka etwas sagen konnte - den ganzen Inhalt aus.
>>Katara nein!<< Einen kurzen Moment lang regte sie sich nicht, dann kippte sie nach hinten über.
Zuko reagierte sofort und setzte sie im Bett auf. >>Katara!<<, rief Sokka besorgt.
Aang schaute von seiner Freundin zu Sokka. >>Was ist das?<<
Der Schwertkämpfer schnappte sich die Flasche. >>W…Wasser. Nur Wasser<<
Aang legte seine Hand auf Kataras Stirn. >>Normal. Hm.. Von „Wasser“ passiert so was nicht.<<
Zuko nickte. >>Wenn das Wasser ist…<< >>Hör mal, wenn ich sage…<<
Katara öffnete die Augen und unterbrach Zuko und Sokka mit einem Stöhnen.
Aang umarmte sie sofort, worauf hin Zuko ihm einen bösen Blick zuwarf.
Plötzlich stieß Katara Aang zurück. >>Wer bist du und warum umarmst du mich.?<<
Sie ließ den Blick durch den Raum schweifen. >>Wo bin ich? Und wer sind diese anderen Kerle?<<
Sokka fiel der Mund auf, Zukos Augen weiteten sich und Aang schaute verschämt drein.
Probleme
>>Habt ihr mich entführt?<<, fragte sie ängstlich. Zuko lächelte freundlich. >>Nein<<
Nachdem Mai verschwunden war, kümmerte er sich um Katara.
>>Was… was dann?<<
Sokka beugte sich hervor. >>Ich bin den Bruder<<
Aang sagte >>Ich bin in einer art dein Freu…<< aber Zuko unterbrach ihn.
>>Ich bin den Freund. Wir lieben uns<<
Aang schaute Zuko mit offenem Mund an. >>WAS? Zuko was erzählst du ihr da?<<
Auch Sokka schaute ihn an. >>Zuko, du und Katara?<<
>>Und du, du bist nicht traurig, obwohl GranGran tot ist!<<
Sokka drehte sich um. >>Wer sagt das?<< Dann fuhr er sich mit dem Arm über das Gesicht.
>>Ich spreche mal mit Yue.<< Und schon war er weg.
Katara fasste nach Zukos Arm. >>Und du bist also mein Freund?<< Zuko nickte.
>>Dann glaube ich dir<<, fügte sie lächelnd hinzu.
Der Feuerlord nahm sie in den Arm und streichelte durch ihre Haare.
Aang stampfte auf. >>Zuko ist nicht den Freund, Katara!<<
>>Ich bin Katara?<< >>Ja! Aber er ist nicht den Freund<<
Katara wurde von Aang zu sich gezogen. >>Sondern ich. Er liebt Mai.<<
Sie schaute verwirrt drein. >>Ich verstehe nichts. Und was ist mit meinem Bruder?<<
Zuko mischte sich ein. >>Ich bin wirklich nicht dein Freund.<< Er kratzte sich am Kopf. >>Ich wollte nur wissen ob er dich verteidigt.<<
Doch sein letztes Wort wurde von dem lauten knallen der Steine übertönt.
>>Ich könnte hier Hilfe gebrauchen!<<, rief Toph angestrengt.
Die drei stürmten nach draußen. Dort stand Toph in Angriffspose und Sokka neben dem Ausgang. Vor Toph knurrte eine Frau mit schwarzem langen Haar, die etwas wie Katara aussah. Sie sah auch so aus, als wäre sie in ihrem Alter.
Sie machte geschmeidige Bewegungen und dann flog ein Schatten durch die Gegend. Er schnappte sich Toph und warf sie in den Schnee.
>>Eine.. Schattenbändigerin.<<, flüsterte Aang ehrfürchtig. Sie schaute zu ihm und ihre Augen weiteten sich. >>Der Avatar.<<, sagte sie leise.
Grade als sie zu ihm gehen wollte, schlug ein Stein aus dem Boden gegen sie und dann flog die unbekannte zu Boden.
Katara, die sich aus der Angststarre gelöst hatte, rannte panisch rein. >>Oh Gott was macht ihr da?<<, rief sie noch. Zuko nickte Aang zu, dann ging er ihr hinterher.
Die Schattenbändigerin rappelte sich auf, dann wickelte sie Toph mit ihrem Schatten ein und machte sie so kampfunfähig.
Langsam ging sie zu Aang und lächelte ihm zu. >>Der Avatar. Endlich habe ich mein Gegenstück gefunden.<<
Dann zeigte sie auf ihn und plötzlich verschwamm die Welt um sie und Aang herum.
>>Ich bin Leylia, der andere Avatar.<< Sie streckte ihm die Hand entgegen.
Nach einem kleinen Zögern nahm Aang ihre Hand und begann. >>Ich bin der Avatar Aang.<<
Leylia nickte. Sie musterte ihn eindringlich, dann sagte sie >>Schatten, Geister, Gedanken und Erinnerungen<< Aang schaute sie an. >>Was?<<
>>Das war deine gedachte Frage! Du wolltest wissen, was ich kontrolliere.<<
Sie wurde komisch angesehen, dann nickte Aang. >>Und ich dachte, du bist eine Schattenbändigerin. Wie konnte ich mich so täuschen?<<
Leylia zuckte mit den Achseln. >>Aber ich habe jedenfalls auch Tatoowierungen.<<<
Sie zog ihren Rock ein bisschen hoch. Um ihre Bein war ein Rosen-Tatoo geschlungen.
Es war schwarz, wobei die Rose rot war.